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Mitschrift vom 21.03.2015

Referenten: Herr Schäfer, Herr Becker, Herr Bernhard - IBS / Stromberg; Herr Meurer - ERS / Simmern; Herr Wichter - Ortsbürgermeister / Neuerkirch; Herr Ries - 1. Beigeordneter / Külz; Herr Wald Bauleitung, Keidelheim
Für Rückfragen oder weitere Informationen zu den Bauarbeiten und den Plänen kann die IBS per E-Mail kontaktiert werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Herr Meurer von der ERS ist unter folgender Telefonnummer zu erreichen: 06761/837-127

Ergänzend zu den Präsentationen, welche Sie beistehend im PDF-Format einsehen und downloaden können, wurden folgende Informationen gegeben:

  • Das Netz

    Der Netzplan ist in der Präsentation zu finden. Baubeginn ist April 2015. Ausführende Firmen sind die Fa. Külzer aus Rheinböllen (Erdarbeiten) und Fa. Herrmann aus Koblenz (Rohrleitungsbau). Bauabschnitte Neuerkirch: 1. Buchenweg, 2. Alterkülzerstraße, 3. Külzbachstraße; Bauabschnitte Külz: 1. Teichweis, 2. Hauptstraße, 3. Forstwies.      Der Netzplan kann auf der Homepage der Gemeinden und in den Schaukästen eingesehen werden. Der genaue Verlauf kann sich im Detail während der Bauphase ändern.
  • Das Heizwerk

    Siehe Pläne in der Präsentation. Das Heizwerk wird mit zwei Biomasse-Heizkesseln betrieben. Diese werden in Abhängigkeit der benötigten Leistung angesteuert und zu Spitzenzeiten kombiniert. Für einen Störfall wird ein Ölbrenner als Redundanzsystem vorgehalten. Dieser dient nicht zum Abfangen von Spitzenlasten, sondern lediglich zur Überbrückung evtl. Störungen. Die Abgase des Heizwerks werden gefiltert und liegen von ihrer Menge weit unter der Summe aller Heizungen, welche durch das Nahwärmenetz wegfallen.
  • Die Lage

    Herr Becker betont, dass der jetzige Standort der Beste im Vergleich zu den vorherigen Alternativen ist. Die Gebäudehöhe beträgt 6,90m, die der Pufferbehälter 10m und die des Kamins 15m. Der Grundriss der Halle misst 13,5x20m. Man war bemüht die Größe so kompakt wie möglich zu halten. Eine weitere Reduzierung ist nicht mehr möglich. Die Halle wird in einem Stahlskeletbau mit Holzbindern für die Dachkonstruktion ausgeführt. Das Dach wird später mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Die Fassade soll mit Holz verkleidet werden. Die ursprünglich geplante Anfahrt (gegenüber der Bäckerei Lenhart) wurde von der Kreisverwaltung und dem LBM nicht genehmigt. Derzeit laufen Planungen um die Anfahrt zum Heizwerk von Norden her, über den Bachlauf des Michelbachs zu realisieren.
  • Bauzeiten

    Netz ab April 2015, Heizwerk ab Juni 2015, Heiztechnik ab August 2015, Fertigstellung: September 2015 (Außenanlage im November 2015)
  • Heizmaterial

    Die benötigten Hackschnitzel müssen öffentlich ausgeschrieben werden. Dies erfolgt deutschlandweit. Eine regionale Begrenzung ist rechtlich nicht möglich, jedoch wird sich dies in der Regel von selbst ergeben, da ein weiter Transport der Hackschnitzel nicht wirtschaftlich ist. Unsere Region ist in der Lage den Bedarf der derzeit entstehenden und der bestehenden Hackschnitzelwerke zu decken. Herr Meurer erklärte, dass die aktuell laufenden drei Projekte einen Bedarf von ca. 10.000 Schütt-m³ im Jahr haben, ein örtlicher Anbieter von Hackschnitzeln wöchentlich 2.000 Schütt-m³ erwirtschaftet.
  • Inbetriebnahme

    Das Netz wird ab April 2015 verlegt. Die Wärmeübergabestationen in jedem Haushalt ab Juli 2015 installiert. Die Umschlussarbeiten, also die Verbindung Wärmenetz zur bestehenden Heizverrohrung im Haus, beginnen ab Oktober 2015 bis spätestens März 2016. Das Heizwerk kann ab Anfang Oktober 2015 Wärme liefern.  Da nicht alle Übergabestationen gleichzeitig angeschlossen werden können (Zeitaufwand ca. 1-1,5 Tage pro Haushalt) wird eine Prioritätenliste erstellt. In Abhängigkeit des Restbestands an Öl, bzw. der Kündigungsfrist der Gasverträge sollen so die Anschlussarbeiten terminiert werden. Die Anschlüsse erfolgen also bedarfsgerecht in Absprache mit dem Wärmekunden und der ausführenden Firmen. Sollte vorher die bestehende Heizanlage ausfallen, werden sich die ERS und die IBS um eine Übergangslösung bemühen. Evtl. können ausgebaute Heizanlagen von derzeit entstehenden Nahwärmenetzen (Fronhofen, Kappel etc.) übernommen werden. Die Anschlussarbeiten der Übergabestation an die bestehende Heizverrohrung beim Wärmekunden übernimmt, in der Regel, die ERS. Hier gilt jedoch zu prüfen, ob der Anschluss direkt beim Setzen der Übergabestation erfolgen kann oder zunächst der bestehende Brenner ausgebaut werden muss. Herr Bernhard wird erneut eine Begehung der Keller vornehmen um die Heizungsbauer entsprechend einweisen zu können.
  • Puffer/Warmwasserspeicher

    Ein Pufferspeicher wird nicht benötigt. Bestehenden Pufferspeicher, z.B. von Solarthermieanlagen, können weiterhin benutzt werden. Eine Ölheizung hat in der Regel einen Warmwasserspeicher. Da dieser meist genauso alt ist wie die Heizung, empfiehlt es sich aus hygienischer Sicht diesen ebenfalls zu erneuern. ERS wird solche Warmwasserspeicher ausschreiben und jedem Wärmekunden anbieten. Natürlich kann der alte Warmwasserspeicher auch bestehen bleiben, oder selbst ein neuer beschafft werden. Die Kosten eines Warmwasserspeichers werden auf ca. € 500,- bis € 1.000,- geschätzt. Gasthermen erzeugen warmes Wasser meist per Durchlauferhitzung. Ein Warmwasserspeicher gibt es dann im Bestand nicht. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit für den Anschlussnehmer einen Warmwasserspeicher anzuschaffen, was auch einen Komfortgewinn bei der Warmwasserversorgung bringt. Alternativ kann durch ERS eine Übergabestation mit Zusatzmodul für die Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip geliefert werden. Die Mehrkosten (ca. € 500,- bis € 800,-) muss der Anschlussnehmer tragen. Die Abfrage zu den benötigten Übergabestationen bzw. zu einem neuen Warmwasserspeicher erfolgt im Rahmen der Prioritätenliste.
  • Übergabestation

    Die Übergabestation hat 20-25kW und ist ca. 50*60*40cm groß. Stationen mit einem zusätzlichen Warmwasserspeicher sind etwas größer. Die Übergabestation verfügt über zwei Heizkreisläufe. Ein Kreislauf für Heizkörper, ein zweiter für Fußbodenheizungen. Die Stationen können um weitere Heizkreisläufe erweitert werden. Die Stationen können bedarfsgerecht durch den Kunden programmiert werden (Absenken, Heizbedarf, Urlaubsbetrieb, Party Modus etc.).
  • Trassenführung Nahwärmenetz

    Die Trassenführung kann den Plänen in der Präsentation entnommen werden. Vorwiegend erfolgt die Verlegung in öffentlichen Flächen wie z.B. Straßen oder Bürgersteigen. Mit Sicherheit wird es während den Bauarbeiten zum Netz zu Behinderungen und Störungen kommen. Die Bürgermeister bitten bereits jetzt um Geduld und Rücksicht.  Gerne kann sich jeder Anlieger mit den Bauarbeitern verständigen um sich über Behinderungen und Einschränkungen zu informieren. Bevor auf den Grundstücken die Leitungen für den Hausanschluss gelegt werden, erfolgt nochmals eine Rücksprache mit den Eigentümern/Bewohnern.
  • Entsorgung alte Heizung/Öl-Tanks

    Wen die von der ERS beauftragten Firmen die Umschlussarbeiten vornehmen, entsorgen diese auch die alten Heizbrenner. Sollte jemand seinen Brenner behalten wollen, so muss dieses im Vorfeld abgesprochen werden. Bezüglich der Entsorgung der alten Öl-Tanks arbeitet man derzeit an einer gemeinsamen Lösung.
  • Vertragsgestaltung / Kosten

    Der endgültige Vertrag wird zum Sommer 2015 vorliegen, sobald alle anfallenden Kosten aus den Ausschreibungsergebnissen hervorgegangen sind. Hierin wird dann auch der definitive Wärmepreis genannt. Dieser wird im Rahmen der im Vorvertrag aufgeführten Beträge liegen. Das Nahwärmenetz Neuerkirch-Külz wird in Simmern mit einem eigenen Kontenplan verwaltet. Das bedeutet, dass die Einnahmen durch das Nahwärmenetz Neuerkirch-Külz auch nur für dieses aufgewendet (Wartung, Reparatur etc.) werden. Neuerkirch-Külzer Wärmekunden müssen also nicht für Kosten an anderen Nahwärmenetzen der ERS einstehen.
  • Grundstück und Halle

    Im Rahmen des Grunderwerbs durch die ERS werden die Gemeinden Neuerkirch und Külz die ehemalige Verkaufshalle Ostendorf erwerben. Der Erwerb der Halle war die Bedingung zum Verkauf der benötigten Grundstücke. Da die Standortfrage in der Vergangenheit sehr schwierig war, der jetzige Standort ideal ist und der Verkaufspreis der Grundstücke und der Halle sehr niedrig ist, haben sich die Gemeinden hierzu entschieden.
  • Glasfaserkabel – schnelles Internet

    Im Zuge der Rohrverlegung für das Nahwärmenetz werden durch die RWE Leerrohre für Glasfaser kostenlos mit verlegt. In Neuerkirch wird jeder Haushalt und jedes Grundstück mit dem Glasfaserleerrohr angeschlossen. In manchen Bereichen erfolgt auch gleichzeitig die Verlegung des Stromkabels unterirdisch mit in den Graben des Nahwärmenetzes. In Külz erhält jeder Wärmekunde Zugang zum Leerrohr. Über die Anbindung von Interessenten in Nähe des Nahwärmenetzes, jedoch ohne Wärmevertrag, muss noch mit der RWE verhandelt werden. Ab einer Mindestteilnehmerzahl kann dann Glasfaserkabel in das Leerrohr eingeblasen werden und somit durchgängig mit Glasfasergeschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s gesurft werden. Nahwärmenetzkunden, welche kein Leerrohr erhalten möchten, müssen dem Einbringen widersprechen. Ansonsten erhält jeder Wärmekunde kostenlos auch gleichzeitig ein entsprechendes Leerrohr.

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