Die Geschichte der Gemeinde Külz
Die Ortsgemeinde Külz liegt 350 m ü. NN und entstand aus den Ortsteilen Eichkülz einerseits und Külz mit Ortsteil Gaß mit Külzbach als Grenze andererseits. Eichkülz lag rechts des Baches im ehemaligen Probsteigebiet von Ravengiersburg, die beiden anderen Ansiedlungen aber links des Baches im ehemaligen Reichsgebiet, das 1302 König Albrecht dem Grafen Simon II von Sponheim verpfändete. Diese Reichsrechte erwarben kurze Zeit später die Pfalzgrafen vom Rhein. Die Erforschung der Geschichte von Külz ist nicht leicht, da außer den drei genannten Namensformen auch noch Engeltroutkülz und Osterkülz in Urkunden erscheinen. Auch das in der Verbandsgemeinde Kastellaun gelegene Alterkülz wird gelegentlich “In der Külze”, “Auf der Külze” und “Külz” genannt. Die im Zusammenhang mit dem Zisterzienserkloster Chumbd 1204, 1293 und 1294 genannten Külz scheinen sich auf eine Wüstung am Oberlauf der Osterkülz zu beziehen. Ursprünglich führte auch Neuerkirch den Namen Külz. Erst mit dem Bau der Kirche kam eine genauere Ortsbezeichnung “Külz bei der Kirche” hinzu. Der links des Baches gelegen Teil von Külz gehörte zur Pfarrei Neuerkirch, der andere Teil zur Pfarrei Biebern. Am 30.11.1605 wurde durch Beschluss des Oberamtes Simmern Eichkülzder Pfarrei Neuerkirch zugewiesen. Heute gehören die Reformierten zur Pfarrei Neuerkirch und die Katholiken zur Pfarrei Biebern.Das Wappen
Der Wappeninhalt ist dem alten Külzer Gerichtsiegel entnommen (Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 4, Nr. 3453). Die Rauten und der Löwe verweisen auf die früheren Landesherren, die Pfalzgrafen von Simmern und die Kurfürsten von der Pfalz. Die Kirche versinnbildlicht das Gotteshaus in Neuerkirch, das in der Schultheißerei Külz lag.
Das Külzer Gerichtssiegel
“Das Siegelbild ist waagerecht geteilt. Oben zeigt es eine Kirche, deren Turm und Dach mit je einem Kreuz verziert sind und je zwei Fenster besitzen. Es handelt sich wohl um die Neuerkircher Pfarrkirche. Daneben steht der linksgerichtete Löwe, der seine Vorderpfoten schützend an den Kirchturm hält. Mitten in der unteren Bildhälfte steht der bayrische Weckenschild, auf dem der Kirchturm ruht. Abweichend von dem sonst üblichen Brauch sind die Wecken hier waagerecht ausgerichtet. Eingefaßt ist der Schild auf beiden Seiten von Palmwedeln.” (nach: Ihrle, Siegel, S.54) Man mag die Abbildung von den Palmwedeln im Külzer Gerichtssiegel als ungewöhnlich empfinden. Hildegard von Bingen zählte sie zu den Heil- und Nahrungspflanzen. Die Palmwedel haben hier wohl nur die Aufgabe, den leeren Raum neben dem Schild zu füllen. Zum “Külzer Haufen” (Gericht) gehörten Külz, Neuerkirch und Niederkumbd. Das Gerichtssiegel diente als Vorlage für das Külzer Ortswappen.
Quellen und Bücher über Külz
QUELLE: Die Chronik von Külz - Gestern und Heute, Herausgeber: Die Gemeinde 1999; 980 Seiten in zwei Bänden mit vielen Bildern, beim Ortsbürgermeister erhältlich für 48 EUR ---> AUSSERDEM: Bildband über Külz (1999) mit ca. 350 Bilder von Land und Leuten der letzten 100 Jahre. --> AUSSERDEM: Kurze geschichtliche Schilderung der Ortsgeschichte, Wappenbeschreibung, Daten aus den Protokollbüchern der Gemeinde. Das Buch kann für 15,- Euro beim Ortsbürgermeister erworben werden. --> AUSSERDEM: Ein Einwohnerbuch aus dem 19.Jahrhundert --> AUSSERDEM: ein Archiv mit mehreren tausend, teilweise historischen Fotos.